Hintergrundinfo Giardien

Hintergrundinfo Giardien

Was sind Giardien?

Giardien sind eine Gattung von mikroskopisch kleinen Dünndarm Parasiten und zählen zu den am stärksten verbreitetsten Darmparasiten weltweit. Giardien sind einzellige Parasiten, die den Dünndarm von Hunden besiedeln und bei diesen zu Durchfall und Erbrechen führen können. Insbesondere bei Welpen und bei Hunden mit einem schwachen Immunsystem kann es zu Beschwerden kommen. Giardien von unterschiedlichen Genotypen treten weltweit bei Säugetieren, dem Mensch, Vögeln, Amphibien und Reptilien auf.

Die Infektion mit Giardien erfolgt fäkal-oral. Das bedeutet, dass Tiere sich über den Kot andere bereits infizierte Tiere anstecken. Durch die Aufnahme von Zysten z.B.beim beschnuppern von Kot während des Spaziergangs, über kontaminiertes Wasser oder Futter, Fäkalien (Düngung).

Betroffene Hunde scheiden meist innerhalb weniger Tage eine große Menge Zysten aus, die Ausscheidung kann über Wochen und Monate andauern, dabei aber stark schwanken oder sogar zeitweise ausbleiben. Je nach Witterung und Bedingungen können die Zysten in der Umgebung eine Woche bis ca. drei Monate infektionsfähig bleiben. Vor allem bei feuchtem Klima überleben Zysten sehr lang. Besonders häufig kommen Giardien in Tierheimen, Zwingern und Hundezuchten vor, also überall wo viele Hunde zusammenleben.


Symptome

Die Giardien-Infektion äußert sich in der Regel mit wechselnden Durchfällen von unterschiedlicher Intensität, oft mit Schleim- oder Blutbeimengungen. Erbrechen und mangelnder Appetit können ebenfalls auftreten.

Giardieninfektionen können jedoch auch ohne Symptome verlaufen. Die meisten infizierten Tiere zeigen Normalverhalten. Manchmal können auch entzündliche Darmerkrankungen auftreten. Giardien können auch Menschen infizieren.


Diagnose

Die Diagnosestellung stützt sich neben dem Alter, Impfstatus, Herkunft etc. auf die Symptome wie Erbrechen und Durchfall und im ersten Schritt auf den Virusnachweis im Kot. Hierzu werden zumeist Schnelltests verwendet, die in nahezu jeder Tierarztpraxis verfügbar oder auch selbst zu Hause durchgeführt werden können und nach wenigen Minuten abgelesen werden können.

Bei andauerndem Durchfall sollte eine Kotprobe mit dem entsprechenden Test (Schnelltest für zuhause oder Labortest über den Tierarzt) untersucht werden.


Behandlung

Suchen Sie Ihren Tierarzt auf! Für die Behandlung der Giardien stehen dem Tierarzt mehrere Medikamente zu Verfügung. Gängige Behandlungen sind mit Metronidazol, Fenbendazol oder Albendazol. Zusätzlich sollte dem Hund eine hochverdauliche (stärke- und zuckerarme) Diät gefüttert werden. Außerdem ist es wichtig Reinfektionen mithilfe von Hygienemaßnahmen zu vermeiden, da die Zysten in der Umgebung sehr stabil sind. Liegeplätze, Fress- und Trinknäpfe sollten desinfiziert werden bzw. mit heißem Wasser über 65 Grad Celsius gewaschen werden.

Die Giardien-Infektion ist eine Zoonose, kann also für den Mensch ansteckend sein – wenn auch nur in seltenen Fällen beobachtet. In jedem Fall wird bei einem infizierten Haustier zu besonderen Hygienemaßnahmen für Kinder und kranke Menschen geraten. Wohnen mehrere Tiere mit dem infizierten Tier zusammen, sollten auch diese gegen Giardien behandelt werden. Bei unbehandelten Tieren variiert die Krankheitsdauer zwischen einer Woche und mehreren Monaten.


Prävention

Eine kohlenhydratreiche Ernährung und Magen-Darm-Störungen zählen zu den Faktoren, die den Ausbruch einer Giardiose begünstigen, daher sollte bei gefährdeten Tieren ganz besonders auf die Ernährung geachtet werden.

Um das Wiederauftreten von Giardien-Infektionen zu verhindern, sollten Hygienemaßnahmen getroffen werden. Sammeln Sie den Kot des Hundes und entsorgen Sie ihn über die dafür vorgesehenen Stellen. Reinigen Sie alle Liegeplätze des Hundes, auch im Auto, seine Spielsachen, Kuscheltiere, Futter- und Trinknäpfe , etc.