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Der reinrassige Hund darf äußerlich keine Abweichungen zur Beschreibung prägnanter Merkmale der Rasse aufweisen, der er zugeordnet werden soll. Das Aussehen eines Rassehundes ist also relativ eindeutig vorherzusagen.
In der Regel wird eine Rasse durch einen Zuchtverband definiert, das könnte aber ebenso durch einen Züchter oder durch Einzelpersonen vorgenommen werden.
Die meisten bekannten Hunderassen werden durch Verbände und Vereine beschrieben. Heute erfolgt die Anerkennung der Hunderassen hauptsächlich durch die Féderation Cynologique Internationale (FCI), die einen der weltweit größten Dachverbände darstellt.
Es gibt keine einheitliche wissenschaftliche Grundlagen für die Benennung.
Durch gezielte Selektion werden bei reinrassigen Hunden die DNA-Sequenzen eliminiert, die chrakteristische Merkmale verwässern oder gar verdecken. Die Auswahl der Eltern ist also entscheidend für das Erscheinungsbild der Nachkommen. Deshalb setzt man in der Züchtung zunehemend auf Genetik – auch um Erbkrankheiten zu vermeiden.
„Die Rasse ist eine Gruppe von Individuen, die gemeinsame Merkmale aufweisen, die sie von anderen Vertretern ihrer Spezies unterscheiden, und die durch Vererbung übertragbar sind. Die Spezies entsteht auf natürlichem Wege, wohingegen die Rasse das Ergebnis von Züchtungen im Rahmen der Kynologie darstellt.“
Obwohl eine Vielzahl von Rassen beschrieben wurde – manche Schätzungen gehen von über 300 andere von sogar über 800 Rassen aus – vertreten manche Genetiker, wie W. Schleger, die Meinung, dass man beim Haushund lediglich von höchstens 100 Rassen sprechen kann. Den Rest hält er für Varietäten.
Alle registrierten Hunderassen werden in 10 Gruppen eingeteilt:
In der Regel erfolgt der Nachweis der Reinrassigkeit dadurch, dass die Eltern des Hundes beide reinrassig sind und deren Vorfahren über mehrere Generationen bekannt sind. Dies wird von den Züchtern in einer Ahnentafel dokumentiert, die jeder Welpe ausgestellt bekommt. Rassezuchtvereine kontrollieren und überwachen die Zuchten und dokumentieren dies im Zuchtbuch.
Falls der Stammbaum aus irgendwelchen Gründen nicht vorliegt, ist es dank moderner Genetik möglich, mittels einer DNA-Analyse zu prüfen, ob ein Hund reinrassig ist. Die genetische Reinrassigkeitsanalyse erfolgt über einen Vergleich der DNA-Probe des Tiers mit den DNA-Proben einer Vielzahl reinrassiger Hunde aus einer Vergleichsdatenbank. Dieser Vergleich wird im Wesentlichen über eine sogenannte PCA (Principle Component Analysis) durchgeführt.
Mit dieser Analysemethode wird ermittelt, wie ähnlich verschiedene Proben zueinander sind. Proben derselben Rasse sind sich sehr ähnlich und werden in der grafischen Darstellung erwartungsgemäß enger beieinander liegen als zu Proben anderer Rassen. Dies führt zu einer Gruppenbildung von Datenpunkten – auch Cluster genannt – für jede Rasse oder Untergruppe innerhalb einer Rasse. Wenn daher eine Probe innerhalb des Clusters einer bestimmten Rasse liegt, ist das ein Zeichen dafür, dass dieser Hund mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu dieser Rasse gehört.
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Jede Zelle des Körpers trägt Erbinformationen, auch die Speichelprobe, die Sie uns von Ihrem Hund geschickt haben. Nach Eingang der Probe im Labor wird die DNA aus den Schleimhautzellen isoliert und in einem chemischen Verfahren ein genetischer Fingerabdruck erstellt.
Im nächsten Schritt werden genetische Marker selektiert, also genau die Bereiche der DNA, die für die bestimmung der Rasse verantwortlich sind. Für den Abgleich mit den genetischen Profilen anderer Hunde dieser Rasse müssen die DNA-Sequenzen millionenfach kopiert werden – ein Standardprozess in der DNA-Analytik, die so genannte PCR (Polymerase Kettenreaktion). Die DNA-Sequenzen werden durch bildgebende Verfahren sichtbar gemacht und mit entsprechenden genetischen Profilen von tausenden reinrassigen Hunden verglichen, die über Jahre in einer Referenz-Datenbank gesammelt wurden.
Diese Vergleichsdatenbank ist der eigentliche Schlüssel zum gesamten Prozess. Der Vergleich des genetischen Profils des Hundes mit den in der Datenbank hinterlegten Profilen erfolgt durch eine spezielle Software. Um ein genaues Ergebnis zu erzielen, wiederholt sie die Analyse mit einem komplexen statistischen Algorithmus mehrere Millionen Mal. Der Algorithmus errechnet pro Marker einen Wert für jede ermittelte Übereinstimmung.
Nach weiteren statistischen Berechnungen werden die Rassen mit den höchsten Übereinstimmungswerten zwischen genetischem Profil Ihres Hundes und den Rassenprofilen in der Datenbank ausgewählt und als Ergebnis angezeigt.
Alle Proben werden mit einem Barcode versehen, der vom Probeneingang bis zum Ergebnis die eindeutige Zuordnung zwischen Probe und Hund sicherstellt. Um zudem die Zuverlässigkeit der Ergebnisse garantieren zu können und Verunreinigungen auszuschließen, die zu falschen Ergebnissen führen könnten, gibt es einen zusätzlichen Sicherheitsfaktor, den „Kontrollhund“.
Bei jeder Analyse werden auch Hunde getestet, deren Testergebnisse bereits bekannt und gesichert sind. Weicht bei einem Testlauf das Ergebnis einer solchen Kontrollprobe vom erwarteten Ergebnis ab, wird der Test wiederholt.
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Forscher beschäftigen sich seit vielen Jahren mit dem Erbgut von Hunden, dem Hundegenom – unter anderem aus einem sehr menschlichen Grund: die Hoffnung, ein besseres Verständnis des Hundegenoms würde dem Kampf gegen menschliche Leiden helfen. Sie versprechen sich von den Hundestudien Einsicht in eine Reihe von erblich bedingten Leiden, die ähnlich beim Menschen vorkommen, darunter einige Krebsarten, Formen von Taubheit, Epilepsie, Diabetes, grauem Star und bestimmte Herzleiden.
Während des Hundegenom-Projekts, das im Jahr 2005 abgeschlossen wurde, konnten Wissenschaftler im Rahmen ihrer Forschung erstmals bestimmte Segmente der DNA identifizieren. Diese Bereiche sind für die Unterschiede zwischen verschiedenen Hunderassen verantwortlich. Es sind äußere Merkmale wie die Schwanzform, die Größe oder die Farbe der Tiere.
Vergl.: The Dog Genome: Survey Sequencing and Comparative Analysis. Ewen F. Kirkness, Vineet Bafna, Aaron L. Halpern, Samuel Levy, Karin Remington, Douglas B. Rusch, Arthur L. Delcher, Mihai Pop, Wei Wang, Claire M. Fraser, and J. Craig Venter. Science 26, September 2003 301: 1898–1903
Die Erkenntnisse aus dem Hundegenom-Projekt waren der Ausgangspunkt für weitere Studien. Forscher wollten mehr über die genetischen Unterschiede der Hunderassen erfahren. In diesen Studien wurden verschiedene Marker definiert, also jene DNA-Sequenzen, die für die Unterschiede zwischen Hunderassen verantwortlich sind.
Die ersten Studien galten der Analyse von reinrassige Hunden. Bei der statistischen Auswertung der umfangreichen Daten erwies sich, dass allein durch die Übereinstimmung der definierten Marker jeweils jene Hunde eine eigene Gruppe bilden, die einer bestimmten Rasse zugeordnet werden. Darüber hinaus zeigte sich die genetische Variationsbreite zwischen verschiedenen Rassen wesentlich größer als die innerhalb einzelner Rassen. So wurde das Bestehen der verschiedenen Hunderassen erstmals genetisch bescheinigt und damit auch der Nachweis erbracht, dass zwischen den Rassen nicht nur äußerliche, sondern tiefgreifende genetische Unterschiede bestehen.
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