MDR1-Gendefekt bei Hunden: Was Tierhalter wissen sollten

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Was ist der MDR1-Gendefekt?

Bei betroffenen Tieren funktioniert das P-Glykoprotein nur eingeschränkt oder gar nicht. Das kann bedeuten:

  • Medikamente gelangen ungehindert ins Gehirn und können dort giftig wirken.
  • Medikamente werden nicht richtig ausgeschieden und sammeln sich im Körper an.

Solche Probleme betreffen vor allem bestimmte Hunderassen, bei Katzen kommt es deutlich seltener vor. Auch Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Medikamenten können die Situation verschärfen.


Wie wird der MDR1-Gendefekt vererbt?

Der MDR1-Gendefekt wird autosomal rezessiv weitergegeben. Das bedeutet:

  • N/N (gesund): Beide Genkopien sind intakt – das Tier ist nicht betroffen und kann den Defekt nicht weitervererben.
  • N/P (Träger): Eine Kopie ist verändert – das Tier zeigt meist keine Symptome, kann den Defekt aber an die Nachkommen weitergeben.
  • P/P (betroffen): Beide Kopien sind defekt – hier besteht ein hohes Risiko, dass bestimmte Medikamente zu gefährlichen Nebenwirkungen führen.

Was bedeutet das für Tierhalter?

Wenn dein Hund genetisch betroffen ist (P/P), ist Vorsicht geboten:

Manche Medikamente oder auch gängige Entwurmungsmittel können zu starken Nebenwirkungen führen. Träger (N/P) hingegen merken meist nichts davon – sie können aber bei der Zucht den Defekt weitergeben.

Deshalb ist es sinnvoll, den genetischen Status seines Tieres zu kennen – vor allem, wenn man über Nachwuchs nachdenkt.


Welche Bedeutung hat der MDR1-Gendefekt für die Zucht?

Der Defekt lässt sich durch verantwortungsvolle Zuchtplanung gut kontrollieren:

  • Vor der Zucht sollten beide Elterntiere getestet werden.
  • Ein Träger (N/P) sollte nur mit einem gesunden Tier (N/N) verpaart werden. So sind die Nachkommen entweder gesund oder Träger – aber nicht betroffen.
  • Zwei Träger (N/P x N/P) sollten nicht miteinander verpaart werden. Dabei besteht ein 25%-Risiko, dass Welpen mit dem Defekt (P/P) geboren werden.

Langfristig ist es sinnvoll, den Anteil der Träger in der Population zu reduzieren – aber ohne die genetische Vielfalt der Rasse zu gefährden. Trägertiere müssen also nicht sofort aus der Zucht ausgeschlossen werden – entscheidend ist der richtige Umgang.


Welche Tiere sind betroffen?

Besonders häufig tritt der MDR1-Gendefekt bei Hütehunden und deren Mischlingen auf. Aber auch andere Rassen können betroffen sein.

Hier ein Überblick:

  • Collie: ca. 70 %
  • Langhaar-Whippet: ca. 65 %
  • Australian Shepherd: ca. 50 %
  • Sheltie: ca. 15 %
  • Deutscher Schäferhund: ca. 10 %
  • Border Collie: < 5 %

Wichtig: Auch Mischlinge können das defekte Gen tragen, wenn ein Elternteil betroffen war!


Was kannst du als Halter tun?

  • Gentest machen: Schnell, unkompliziert und aussagekräftig. So weißt du genau, ob dein Tier betroffen ist oder nicht.
  • Medikamente prüfen: Bei bekanntem Gendefekt sollte der Tierarzt auf passende Alternativen oder Dosierungen achten.
  • Zucht bewusst planen: Wenn du züchtest, sollte ein MDR1-Test zur Grundausstattung gehören.

Fazit

Der MDR1-Gendefekt ist kein Weltuntergang – aber man sollte ihn ernst nehmen.

Mit einem einfachen Gentest, dem richtigen Umgang mit Medikamenten und einer durchdachten Zucht kann man viel Gutes für die Gesundheit seines Tieres tun.

Du hast Fragen zum Thema oder möchtest dein Tier testen lassen?

Wir bei Anidom helfen dir gerne weiter – persönlich, verständlich und mit Herz.

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