Weihnachtsrabatt

XMAS10

Nutze den Code und Spare 10% On-Top auf deine nächste Bestellung über 150€

gültig bis zum 27.12.2025

Vererbung der Fellfarbe beim Hund: Was Gene über das Aussehen verraten

Anidom

Sichere dir deinen Test und sorge noch heute für die Gesundheit deines Tieres vor

Pigmente und Melanozyten: Der Ursprung der Farbe

Für die Färbung von Haut und Haaren sind Pigmente verantwortlich, die in sogenannten Melanozyten gebildet werden. Diese Pigmentzellen entstehen aus der Neuralleiste und wandern während der Embryonalentwicklung in die Haut, wo sie sich unter anderem in der Epidermis und in Haarfollikeln ansiedeln.

Unter Mitwirkung des Enzyms Tyrosinase wird aus der Aminosäure Tyrosin der Farbstoff Melanin gebildet. Dieses wird über feine Zellfortsätze (Dendriten) an umliegende Hautzellen und Haare weitergegeben.

Es gibt zwei Arten von Melanin:

  • Eumelanin: Dunkelbraun bis schwarz, kugelförmige, große Pigmentgranula, stark lichtabsorbierend
  • Phäomelanin: Gelb bis rötlich, kleinere längliche Pigmentgranula, reflektieren Licht im Rot-Gelb-Spektrum

Genetik der Fellfarbe: Genotyp vs. Phänotyp

Die tatsächliche Fellfarbe (Phänotyp) ist das sichtbare Ergebnis des zugrundeliegenden Genotyps. Dabei können auch rezessive Allele im Erbgut verborgen bleiben und erst in der nächsten Generation sichtbar werden. Manche Hunde zeigen ihre endgültige Farbe bereits bei Geburt, andere verändern sie im Laufe der Entwicklung.


E-Lokus (MC1R): Die Basis der Pigmentsteuerung

Am E-Lokus befindet sich das Melanocortin-Rezeptor-1-Gen (MC1R), das drei Allele ausbilden kann:

  • E: normale Eumelaninproduktion (schwarze Pigmente)
  • Em: wie E, zusätzlich mit schwarzer Maske
  • e: unterdrückt Eumelaninbildung im Haar, nur Phäomelanin sichtbar (Gelb/Rot)

ee (homozygot) führt zu einem gelben Phänotyp, selbst wenn andere Gene schwarze Farbe ermöglichen würden. Haut und Nase können dennoch Eumelanin bilden.


E-Maske: Das Em-Allel

Das Em-Allel führt zur Ausbildung einer dunklen Gesichtsmaske. Es ist wie E dominant gegenüber e. Die Maske ist nur sichtbar, wenn die übrige Fellfarbe es zulässt – bei schwarzen Hunden ist sie nicht zu erkennen, aber genetisch vorhanden.


K-Lokus: Dominantes Schwarz, Gestromt und Wildtyp

Der K-Lokus enthält drei Allele:

  • KB: unterdrückt andere Farbgene, führt zu einfarbig schwarzem oder braunem Fell
  • kbr: ermöglicht gestromte Muster
  • ky: lässt Gene des A-Lokus wirken

KB ist dominant über kbr und ky. Auch gelbe Hunde (z. B. mit ee) können KB-Träger sein, ohne dass Schwarz sichtbar ist. Das erklärt, warum schwarze Hunde nicht zwingend schwarze Nachkommen haben.


B-Lokus: Schwarz oder Braun

Der B-Lokus beeinflusst die Farbe des Eumelanins:

  • B: Schwarz (dominant)
  • b: Braun (rezessiv)

Nur bb ergibt sichtbar braunes Fell. Das TYRP1-Gen ist hier entscheidend – es verändert die Struktur des Eumelanins. Auch Haut und Augenfarbe werden heller.


A-Lokus (Agouti): Farbmuster und Bänderung

Der A-Lokus reguliert, wo und wann Phäomelanin oder Eumelanin gebildet wird. Die wichtigsten Allele (hierarchisch):

  • Ay: Fawn/Sable
  • aw: Wildtyp (gebändertes Haar)
  • at: Black & Tan / Tricolor (Marken)
  • a: rezessives Schwarz

Für die Wirkung des A-Lokus müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein:

  • Kein ee am E-Lokus
  • Kein KB am K-Lokus

Agouti-Y: Dominantes Gelb im Detail

Ay unterdrückt die Bildung von Eumelanin, erlaubt aber schwarze Haarspitzen (z. B. „rußiger“ Tervuren). Es wirkt nur, wenn kein ee am E-Lokus und kein KB am K-Lokus vorhanden ist.


D-Lokus: Verdünnung von Farben (Dilution)

Der D-Lokus beeinflusst die Farbdichte:

  • D: normale Farbintensität
  • d: Aufhellung (nur bei dd sichtbar)

Beispiele:

  • BBdd: Schwarz → Blau oder Grau
  • bbdd: Braun → Isabell, Sandfarben
  • eedd: Gelb → Falb, Beige

Auch Haut und Augen sind aufgehellt. Achtung: Bei manchen Rassen kann CMA (Color Mutant Alopecia) auftreten, insbesondere bei blauen Dobermännern – diese Zucht ist meist untersagt.


Fazit: Farbe ist mehr als Optik

Die Fellfarbe eines Hundes ist ein faszinierendes Puzzle aus Genen. Für Züchter sind Genort-Kombinationen ein wichtiges Werkzeug zur verantwortungsvollen Zuchtplanung. Für Tierhalter bietet das Wissen über genetische Farbvererbung spannende Einblicke – und manchmal auch Überraschungen. Wer sich ein umfassendes Bild machen möchte, findet in genetischen Tests wie denen von Anidom Diagnostics eine einfache und präzise Möglichkeit, Licht ins Dunkel zu bringen.

Unsere DNA Tests

Weitere Themen