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Epigenetik & Tiergesundheit – Wie Umwelt & Ernährung die Gene deines Hundes steuern

Anidom

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Was ist Epigenetik – eine verständliche Einführung

„Epigenetik“ kommt von „epi“ = „über“ und „Genetik“ — also Mechanismen, die über die DNA hinaus die Genexpression steuern, ohne die DNA-Sequenz selbst zu verändern.

Wichtige Mechanismen:

  • DNA-Methylierung: Anheften von Methylgruppen an DNA, die Gene stummschalten können
  • Histonmodifikationen: Veränderung der Verpackung der DNA, sodass bestimmte Bereiche leichter oder schwerer zugänglich sind
  • Nicht-kodierende RNAs: Regulieren Genaktivität post-transkriptional

Das Ergebnis: Gene können „an“ oder „aus“ geschaltet werden – je nachdem, was Umwelt und Ernährung fordern.

Auch beim Hund wurde erforscht, dass DNA-Methylierung im Gehirn Unterschiede zeigt, etwa zwischen Hunden und Wölfen oder zwischen Rassen.   Zur Studie

In einer Studie zeigten Forscher, dass epigenetische Veränderungen in Speichelproben Verhaltensunterschiede (z. B. Angst) besser vorhersagten als genetische Varianten allein.   Zur Studie


Relevante Umweltfaktoren & Ernährung, die epigenetisch wirken

Ernährung & Nutriepigenomik

Das Feld „Nutritional Epigenetics“ / „Nutriepigenomics“ untersucht, wie Nährstoffe und bioaktive Verbindungen epigenetische Marker verändern.  

Zum Beispiel:

  • Folsäure, Vitamin B12, Methionin sind Cofaktoren der Methylierung – sie beeinflussen das Methylierungsvermögen der Zellen
  • Sekundäre Pflanzenstoffe (z. B. Sulforaphan in Brokkoli) können epigenetische Enzyme modulieren
  • Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren können Entzündungen senken, was epigenetische Stressreaktionen entlastet

Bei Hunden heißt das: Je hochwertiger und rohstoffreicher das Futter, desto größer das Potenzial, geneigene epigenetische Effekte zu nutzen.  

Umwelt, Stress & Toxine

Nicht nur das Futter, auch Umweltfaktoren beeinflussen epigenetisch:

  • Chronischer Stress (z. B. Lärm, Angst) aktiviert Hormonsysteme (Cortisol etc.), die epigenetische Muster verändern können
  • Giftstoffe, Pestizide, Schwermetalle und Medikamente können epigenetische Marker durcheinanderbringen
  • Frühkindliche Umwelt (z. B. während der Entwicklung, Welpenzeit) besonders sensibel

Studien in anderen Arten zeigen, dass diese Einflüsse oft langfristige epigenetische Spuren hinterlassen.

Alter & epigenetische Uhr

Forscher haben eine epigenetische Alterungsuhr für Hunde und Wölfe entwickelt, die zeigt, wie stark epigenetische Marker mit Alterungsprozessen korrelieren.   Zur Studie

Das heißt: Epigenetische Veränderungen können Hinweise liefern, wie „biologisch alt“ ein Tier ist – nicht nur chronologisch.


Warum Epigenetik für Hundehalter relevant ist

  • Prävention statt Reparatur: Frühe epigenetische Anpassungen können Krankheiten abmildern, bevor Symptome auftreten.
  • Maßgeschneiderte Gesundheitsstrategien: DNA-Analyse kombiniert mit Umwelt-/Ernährungsdaten erlaubt, den epigenetischen Hebel gezielt zu nutzen.
  • Flexibilität gegenüber genetischen Risiken: Ein genetischer Risikofaktor heißt nicht zwingend, dass die Krankheit eintreten muss — epigenetik gibt Spielraum.
  • Übertragbarkeit: Einige epigenetische Veränderungen können potenziell über Zellen hinweg vererbt oder stabil bleiben, wodurch Umweltentscheidungen nachhaltig wirken.

Praxisstrategien zur Förderung einer gesunden Epigenetik beim Hund

StrategieWas du tun kannstWarum hilfreich
Hochwertige Ernährung & MikronährstoffeFutter mit vollständigen Vitaminen (z. B. B-Vitamine, Folsäure), Omega-3, antioxidativen KomponentenUnterstützt Methylierungsprozesse und schützt vor oxidativem Stress
StressmanagementRegelmäßige Routinen, Rückzugsorte, ruhige UmgebungVerringert chronischen Stress und negative epigenetische Modifikationen
Reduktion von UmweltbelastungenWeniger Pestizide, saubere Luft, wenige Chemikalien im HaushaltMinimiert toxische epigenetische Beeinträchtigungen
Bewegung & mentale StimulationSpaziergänge, Training, IntelligenzaufgabenFördert gesunde Stoffwechselwege und epigenetisch favorable Reaktionen
Gezielte Nutzung von DiagnostikDNA-Analyse (z. B. von Anidom) zur Identifikation genetischer Risikofaktoren – darauf aufbauend epigenetische Maßnahmen ableitenLiefert Grundlage für personalisierte Strategie

Wenn dein Hund bereits eine DNA-Analyse bei Anidom gemacht hat, kannst du gezielt jene genetischen Risikofaktoren auswerten und durch epigenetische Maßnahmen (z. B. verbesserte Ernährung, Umweltoptimierung) bestmöglich beeinflussen.


Fazit

Epigenetik öffnet eine faszinierende Brücke zwischen Genetik und Umwelt: Bei Hunden können Ernährung, Haltung und Lebensumfeld steuern, wie stark genetische Anlagen sich manifestieren. Mit gezielten Strategien — unterstützt durch DNA-Analyse und individuelle Maßnahmen — kannst du deinem Hund helfen, sein genetisches Potenzial optimal zu nutzen.

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