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Anidom‑Blogreihe „Mikrobiom beim Hund“ – Teil 3
Im ersten Teil unserer Blogserie hast du erfahren, warum die winzigen Mikrobengemeinschaften im Darm so entscheidend für die Gesundheit deines Hundes sind. Im zweiten Teil ging es um die Entstehung dieses Mikrobioms vom Welpenalter an. Nun schauen wir genauer hin: Wer lebt eigentlich im Darm? Wie unterscheiden sich gute Bakterien von stillen Mitbewohnern und möglichen Störenfrieden? Und wie erkennt man den Unterschied zwischen einem gesunden und einem gestörten Mikrobiom?

Ein ausgewogener Darm zeichnet sich durch Vielfalt aus. In einem gesunden Hundedarm dominieren verschiedene Bakterienstämme wie Firmicutes, Bacteroidetes, Actinobacteria und Fusobacteria. Diese Mikroben erledigen wichtige Aufgaben:
Immunsystem‑Trainer: Die Darmflora hilft dem Körper, zwischen harmlosen und gefährlichen Stoffen zu unterscheiden. Sie bildet einen wichtigen Teil des Immunsystems.
Ballaststoffverwerter: Bakterien wie Bifidobacterium, Faecalibacterium und Clostridium hiranonis fermentieren unverdauliche Kohlenhydrate zu kurzkettigen Fettsäuren (SCFA). SCFA versorgen die Darmschleimhaut mit Energie, regulieren die Darmbewegung und wirken entzündungshemmend.
Vitamin‑ und Botenstoffproduzenten: Verschiedene Bakterien produzieren Vitamine, Indole und sekundäre Gallensäuren. Diese Stoffe stärken die Darmbarriere, modulieren das Immunsystem und hemmen Krankheitserreger.
„Firewall“ gegen Keime: Ein stabiles Mikrobiom verhindert die Ansiedlung von Krankheitserregern. Gute Bakterien konkurrieren um Nährstoffe und besetzen Haftstellen an der Darmschleimhaut, sodass schädliche Mikroben keinen Platz finden.
| Bakterium/Gruppe | Aufgabe | Quelle/Beleg |
|---|---|---|
| Lactobacillus | Produktion von Milchsäure, Stärkung der Darmbarriere, positive Wirkung auf die Psyche | Lactobazillen zählen zu den ersten Mikroben, die Welpen von ihrer Mutter mitbekommen. |
| Bifidobacterium | Fermentation von Fasern, Produktion von SCFA, Unterstützung des Immunsystems | Eine ballaststoffreiche Ernährung fördert die Vermehrung von Bifidobacterium und Faecalibacterium. |
| Faecalibacterium | Bildung von Butyrat (eine wichtige SCFA), antientzündlich | Nach Antibiotikagaben sinkt der Anteil von Faecalibacterium drastisch, was ein Zeichen für Dysbiose ist. |
| Clostridium hiranonis | Umwandlung von primären zu sekundären Gallensäuren, Hemmung von Clostridium difficile | Der Verlust von C. hiranonis führt zu erhöhten primären Gallensäuren und kann Durchfall auslösen. |
Neben den nützlichen Helfern gibt es zahlreiche kommensale („neutrale“) Bakterien, die einfach dazugehören. Sie übernehmen zwar keine spektakulären Aufgaben, sind aber wichtig für ein stabiles Ökosystem:
Diese neutralen Mitbewohner erinnern an ruhige Nachbarn: Man bemerkt sie kaum, aber ohne sie wäre das Viertel nicht komplett.
Nicht alle Darmbewohner sind Freunde. Potentielle Störenfriede können in kleiner Zahl zur normalen Flora gehören, aber bei einem Ungleichgewicht übernehmen sie das Ruder und verursachen Probleme:
Ein gesunder Hundedarm weist eine hohe Artenvielfalt und ein ausgewogenes Verhältnis der Hauptphylas auf. Gute Bakterien wie Faecalibacterium und Bifidobacterium sind zahlreich vorhanden, produzieren SCFA und sekundäre Gallensäuren und schützen vor Krankheitserregern. Das Ergebnis ist eine robuste Verdauung, ein starkes Immunsystem und sogar ein stabiler Gemütszustand.
Bei einer Dysbiose hingegen kommt es zu:
Systemische Auswirkungen: Ein gestörtes Mikrobiom wird mit Krankheiten wie Diabetes , chronischen Leberproblemen , Hauterkrankungen und Allergien in Verbindung gebracht. Über die Darm-Hirn-Achse kann es sogar zu Verhaltensänderungen kommen.
Verringerter Vielfalt: Studien zeigen, dass Hunde mit chronischer Darmentzündung (IBD) deutlich weniger Bakterienarten besitzen. Das Mikrobiom ist anfälliger für pathogene Überwucherungen.
Verschiebung der Phylas: Der Anteil der Phyla Firmicutes und Bacteroidetes nimmt ab, während Proteobacteria (z. B. E. coli) zunehmen. Dies geht mit einer Reduktion schützender Metaboliten wie SCFA und sekundärer Gallensäuren einher.
Erhöhte pH‑Werte und Durchlässigkeit: Dysbiose führt zu einer Erhöhung des Darm‑pH und zur Schwächung der Barriere. Dadurch können Toxine und Bakterien in den Blutkreislauf gelangen, was das Immunsystem überfordert.
Der Begriff Dysbiose bezeichnet eine Störung des natürlichen Gleichgewichts im Mikrobiom. Die Definition umfasst:
Das Mikrobiom agiert als immunologisches und metabolisches Organ. Ist es gestört, wirkt sich das auf den gesamten Organismus aus – von der Verdauung über Haut und Gelenke bis hin zur Psyche des Hundes. Eine Dysbiose sollte daher nicht unterschätzt werden. Mit der richtigen Ernährung, gezielten Prä‑ und Probiotika und einer stressarmen Lebensweise kannst du das Mikrobiom deines Vierbeiners unterstützen.
Der Hundedarm ist wie eine kleine, komplexe Stadt. Gute Bakterien sorgen für Ordnung, Energie und Immuntraining. Neutrale Gäste füllen den Raum und halten das Gleichgewicht. Potentielle Störenfriede warten nur darauf, sich bei Gelegenheit auszubreiten. Entscheidend ist, dass die „guten Jungs“ immer die Oberhand behalten. Achte daher auf eine abwechslungsreiche, ballaststoffreiche Ernährung und vermeide unnötige Medikamentengaben.
Du möchtest wissen, wie es um das Mikrobiom deines Hundes steht? Anidom bietet dir in Kürze eine umfassende Mikrobiom‑Analyse für Hunde an. Damit erkennst du frühzeitig Dysbiosen und kannst gezielt gegensteuern, bevor Beschwerden auftreten. Sichere dir jetzt den Test und schenke deinem Vierbeiner die Darmgesundheit, die er verdient – für ein langes, glückliches Leben.