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Der sogenannte MDR1-Gendefekt betrifft das Gen ABCB1, das für die Bildung eines bestimmten Proteins – dem sogenannten P-Glykoprotein – zuständig ist. Dieses Protein übernimmt im Körper eine wichtige Schutzfunktion, vor allem im Bereich der Blut-Hirn-Schranke. Es sorgt dafür, dass schädliche Stoffe nicht ins zentrale Nervensystem (ZNS) gelangen und hilft außerdem dabei, Medikamente über Galle und Urin aus dem Körper auszuschleusen.
Wenn dieses Gen allerdings defekt ist, kann das ernsthafte Folgen haben – besonders, wenn bestimmte Medikamente gegeben werden.
Bei betroffenen Tieren funktioniert das P-Glykoprotein nur eingeschränkt oder gar nicht. Das kann bedeuten:
Solche Probleme betreffen vor allem bestimmte Hunderassen, bei Katzen kommt es deutlich seltener vor. Auch Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Medikamenten können die Situation verschärfen.
Der MDR1-Gendefekt wird autosomal rezessiv weitergegeben. Das bedeutet:
Wenn dein Hund genetisch betroffen ist (P/P), ist Vorsicht geboten:
Manche Medikamente oder auch gängige Entwurmungsmittel können zu starken Nebenwirkungen führen. Träger (N/P) hingegen merken meist nichts davon – sie können aber bei der Zucht den Defekt weitergeben.
Deshalb ist es sinnvoll, den genetischen Status seines Tieres zu kennen – vor allem, wenn man über Nachwuchs nachdenkt.
Der Defekt lässt sich durch verantwortungsvolle Zuchtplanung gut kontrollieren:
Langfristig ist es sinnvoll, den Anteil der Träger in der Population zu reduzieren – aber ohne die genetische Vielfalt der Rasse zu gefährden. Trägertiere müssen also nicht sofort aus der Zucht ausgeschlossen werden – entscheidend ist der richtige Umgang.
Besonders häufig tritt der MDR1-Gendefekt bei Hütehunden und deren Mischlingen auf. Aber auch andere Rassen können betroffen sein.
Hier ein Überblick:
Wichtig: Auch Mischlinge können das defekte Gen tragen, wenn ein Elternteil betroffen war!
Der MDR1-Gendefekt ist kein Weltuntergang – aber man sollte ihn ernst nehmen.
Mit einem einfachen Gentest, dem richtigen Umgang mit Medikamenten und einer durchdachten Zucht kann man viel Gutes für die Gesundheit seines Tieres tun.
Du hast Fragen zum Thema oder möchtest dein Tier testen lassen?
Wir bei Anidom helfen dir gerne weiter – persönlich, verständlich und mit Herz.