Dein Warenkorb ist gerade leer!
Anidom‑Blogreihe „Mikrobiom beim Hund“ – Teil 4
Eine Dysbiose (Ungleichgewicht der Darmflora) zeigt sich nicht nur am Darm. Typische Anzeichen sind wiederkehrende Verdauungsprobleme, Haut- und Allergiebeschwerden, Veränderungen von Verhalten/Stressresilienz und eine erhöhte Infektanfälligkeit. Ein genauer Blick auf den Kot liefert zusätzliche Hinweise.

Das Mikrobiom wirkt wie ein eigenes „Organ“: Es verdaut, produziert schützende Stoffe (z. B. kurzkettige Fettsäuren, sekundäre Gallensäuren), trainiert das Immunsystem und steht über die Darm‑Hirn‑Achse mit dem Nervensystem in Verbindung. Gerät diese Balance aus dem Takt (Dysbiose), können lokale Magen‑Darm‑Beschwerden und systemische Effekte (Haut, Stoffwechsel, Verhalten) folgen.
Merke: Einzelne „Ausreißer“ kommen vor. Achte auf Muster (wiederkehrend, länger als 7–10 Tage, mehrere Zeichen gleichzeitig) – dann lohnt der Blick ins Mikrobiom.
Dickdarm- vs. Dünndarmhinweise
Trigger, die das Gleichgewicht kippen können: Antibiotika, Stress, einseitige, stark verarbeitete Ernährung, schnelle Futterwechsel oder anhaltende Futtersensitivitäten.
Der Darm liefert Immunsignale, die die Hautbarriere beeinflussen („gut–skin axis„). Bei Dysbiose fehlen oft schützende Metabolite (z. B. Butyrat, sekundäre Gallensäuren), während potenzielle Störenfriede oder Entzündungsbotenstoffe zunehmen – Juckreiz und Entzündung können leichter aufflammen.
Praxis‑Tipp: Wenn Verdauungsprobleme gemeinsam mit Haut/Ohren‑Beschwerden auftreten – denke an das Mikrobiom als gemeinsamen Nenner.
Hintergrund: Darmbakterien bilden u. a. kurzkettige Fettsäuren und Tryptophan‑Metabolite, die die Nerven- und Hormonachsen modulieren. Ein Ungleichgewicht kann Stressreaktionen verändern.
Wichtig: Immunschwäche hat viele Ursachen – das Mikrobiom ist ein Faktor. Lasse anhaltende oder schwere Verläufe tierärztlich abklären.
Wenn ja → Zeit für Diagnostik (Kotuntersuchung, ggf. Mikrobiom‑Analyse) und individuellen Therapieplan.
Neu bei Anidom: Die Mikrobiom‑Analyse für Hunde – finde heraus, ob eine Dysbiose oder z. B. ein Mangel an C. hiranonis vorliegt, der die Umwandlung von Gallensäuren (und damit den Schutz vor Keimen) beeinträchtigen kann. So lassen sich Ernährung & Supplemente präzise anpassen.
Ist jeder Durchfall ein Zeichen für Dysbiose?
Nein. Akute Durchfälle (2–3 Tage) sind häufig infektiös oder futterbedingt und klingen oft ab. Wiederkehrende oder chronische Probleme sprechen eher für ein Mikrobiom‑Thema – bitte abklären lassen.
Kann eine Dysbiose „nur“ Hautprobleme machen?
Ja, möglich. Darm‑ und Hautbarriere sind verbunden. Begleitende leichte Darmzeichen (Blähungen, weicher Kot) fallen oft erst im Rückblick auf.
Hilft ein Probiotikum immer?
Nicht jedes Produkt passt zu jedem Hund. Zielgerichtete Auswahl (Stämme, Dosierung, Dauer) und Ballaststoffe als „Futter“ für gute Bakterien erhöhen die Erfolgsaussichten.
Wann ist es ein Notfall?
Teerstuhl, starker Blutverlust, anhaltendes Erbrechen, Fieber, Apathie, Dehydrierung, Welpe/Senior → sofort zum Tierarzt.