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Anidom‑Blogreihe „Mikrobiom beim Hund“ – Teil 6
Eine vielfältige, gut verdauliche Ernährung plus gezielt ausgewählte Präbiotika (z. B. Inulin/FOS) und – wo sinnvoll – Probiotika bzw. Synbiotika fördern die bakterielle Vielfalt, kurzkettige Fettsäuren und eine gesunde Gallensäure-Balance. Nach einer Mikrobiom-Analyse solltest du 6–8 Wochen strukturiert umsetzen und dann prüfen, ob Marker wie Peptacetobacter (Clostridium) hiranonis & Diversität sich normalisieren.
In diesem Artikel erfährst du:

Nicht jede Faser wirkt gleich. Lösliche, fermentierbare Fasern (z. B. Inulin, FOS) fördern Bifidobakterien/Laktobazillen, steigern SCFA (z. B. Butyrat) und senken pH/Proteolyse – gute Voraussetzungen für eine stabile Darmbarriere. In Hundestudien führten Inulin-Typ-Präbiotika u. a. zu mehr SCFA, weniger Indole/Ammoniak und mehr Bifidobakterien.
Praxis: Beginne klein (z. B. 0,5 g/10 kg KGW/Tag Inulin/FOS) und steigere langsam über 1–2 Wochen. Beobachte Kotkonsistenz (Ziel: Bristol 3–4).
Sehr proteinreiche, schwer verdauliche Rationen begünstigen proteolytische Gärung (fauliger Geruch, Weichkot). Eine moderate Rohproteinmenge mit hoher Verdaulichkeit senkt diese Last; Präbiotika können zusätzlich gegensteuern.
Resistente Stärke ist nicht automatisch vorteilhaft: In einer aktuellen Studie zeigten Hunde unter bestimmter RS-Supplementierung keine gewünschte Verbesserung – teils sogar eine ungünstigere Mikrobiom-Signatur. RS ist nicht per se „schlecht“, aber Stärkestufe/Quelle/Dosis zählen.
Die Gallensäure-Homöostase hängt eng mit dem Mikrobiom zusammen – zentral ist Peptacetobacter (Clostridium) hiranonis, das primäre in sekundäre Gallensäuren umwandelt. Diese wirken antimikrobiell und halten potenzielle Enteropathogene in Schach. Eine gestörte BA-Balance (z. B. nach Antibiotika) ist ein Kernfeature der Dysbiose.
Praxis: Sehr fettreiche Rationen können empfindliche Hunde belasten; bei Gallensäure-Themen eher moderat füttern und fermentierbare Fasern berücksichtigen (fördern SCFA & Darmbarriere).
https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC9817848/?utm_source=chatgpt.com
Praxis-Hinweise (generisch):
Kombinieren ist oft sinnvoll: Das Präbiotikum dient als selektives Substrat, das Probiotikum kann gezielt mikroökologische Nischen besetzen. Langfristige Effekte hängen von Ernährung & Wirt ab.
Ausgangspunkt: Bericht aus Teil 5 (z. B. Diversität, Dysbiose-Index, P. hiranonis, SCFA-Hinweise).
1) Report lesen → Ziele definieren
2) Ernährung justieren (4–8 Wochen)
3) Prä/Pro/Synbiotika auswählen
4) Begleitfaktoren
5) Re-Check & Feintuning
Hilft ein Probiotikum immer?
Nein. Wirkung ist stammspezifisch und vom Ausgangsmikrobiom abhängig. Prüfe Stamm/Dosis/Dauer und kombiniere mit Präbiotika (Synbiotikum).
Welche Präbiotika sind sinnvoll?
In Hundestudien zeigen Inulin/FOS häufig positive Effekte (SCFA↑, Bifido/Lacto↑, Ammoniak↓). Langsam eindosieren.
Ist resistente Stärke gut für Hunde?
Kommt auf Typ/Dosis an. Eine neue Studie fand keine positiven und teils ungünstige Effekte – daher nicht blind supplementieren.
Was bedeutet ein niedriger P. hiranonis-Wert?
Hinweis auf Gallensäure-Dysmetabolismus und Dysbiose; Ziel: Darmmilieu stabilisieren (Fasern, moderates Fett, Zeit), ggf. Re-Check.
Nach Antibiotika – was tun?
Schonend aufbauen, Prä/Probiotika erwägen; in Spezialfällen unter tierärztlicher Leitung FMT.