Weihnachtsrabatt

XMAS10

Nutze den Code und Spare 10% On-Top auf deine nächste Bestellung über 150€

gültig bis zum 27.12.2025

Wie entsteht das Mikrobiom?

Anidom

Sichere dir deinen Test und sorge noch heute für die Gesundheit deines Tieres vor

Entwicklung des Mikrobioms beim Welpen

Von steril zu kolonisiert – die ersten Stunden

Vor der Geburt ist der Verdauungstrakt des Welpen steril. Sobald die schützende Fruchtblase platzt, beginnt die Besiedlung: das Neugeborene nimmt auf dem Weg durch den Geburtskanal mütterliche Laktobazillen und andere Schutzkeime auf. Innerhalb von 24 Stunden finden sich im Welpendarm bereits über 10^8 Bakterien pro Gramm Kot. Diese ersten Mikroben stammen vor allem aus der vaginalen Flora der Hündin, der Haut der Mutter und der direkten Umgebung. Bei einem Kaiserschnitt fehlt diese natürliche „Impfdosis“; Welpen werden hier vor allem mit Haut‑ und Umgebungsbakterien besiedelt und brauchen länger, bis sich eine ausgewogene Darmflora entwickelt.


Muttermilch und frühe Nahrungsquellen

Nach der Geburt sorgt die Mutterhündin für eine weitere Mikrobiom‑Schub: ihre Kolostralmilch enthält nicht nur Antikörper, sondern auch Nährstoffe und Bakterien, die das noch unreife Verdauungssystem der Welpen unterstützen. Welpen, die früh und regelmäßig saugen, profitieren von diesen positiven Mikroorganismen und erwerben eine orale Toleranz gegenüber Futterbestandteilen und kommensalen Bakterien. Züchter sollten daher darauf achten, dass die Hündin in guter körperlicher Verfassung ist und hochwertiges Futter sowie präbiotische Ballaststoffe erhält; das Mikrobiom der Mutter beeinflusst nachweislich die Zusammensetzung des Mekoniums (des ersten Kots) der Welpen. Die Supplementierung der tragenden Hündin mit geeigneten Probiotika kann die Inzidenz von Durchfallerkrankungen im Wurf reduzieren.


Microbiom‑Reifung und Weaning

In den ersten zwei Lebenswochen entwickeln sich aerobe und anaerobe Bakterien im Darm der Welpen fast im gleichen Verhältnis. Mit zunehmendem Alter nimmt die Vielfalt zu; zwischen dem 2. und 8. Lebenstag steigt die Diversität und stabilisiert sich um den 42. Tag. Mit dem Absetzen (Weaning) verändert sich das Mikrobiom erneut: die Zusammensetzung nähert sich der eines erwachsenen Hundes, wobei stärke- und kohlenhydratreiche Futtermittel zu einer Zunahme saccharolytischer Bakterien führen und proteinreiche Rationen proteolytische Arten fördern.


Einfluss von Geburt, Aufzucht und Ernährung

Geburtsmethode

  • Natürliche Geburt: Der Kontakt mit mütterlichen Laktobazillen im Geburtskanal fördert eine gesunde Erstbesiedlung.
  • Kaiserschnitt: Welpen werden vor allem mit Haut‑ und Umgebungsbakterien besiedelt und müssen ihre Darmflora aus weniger optimalen Quellen aufbauen. In Studien bei Menschen dauert es Monate, bis die Darmflora von Kaiserschnitt-Kindern der Vaginal-Gruppe ähnelt; ein ähnlicher Effekt wird bei Hunden vermutet.
  • Stressfreie Geburt: Eine ruhige, saubere Umgebung unterstützt das maternale Verhalten und reduziert den Stress der Hündin, was sich positiv auf die Mikrobiomentwicklung auswirkt.

Aufzuchtbedingungen

  • Säugen und Hautkontakt: Der direkte Kontakt mit der Mutter über Fell, Lecken und Saugen liefert nicht nur Nährstoffe, sondern auch Mikroorganismen und trainiert das Immunsystem.
  • Hygiene vs. Übersterilisation: Ein steriles Umfeld verhindert den Kontakt mit nützlichen Mikroben; zu viel Chemie, häufige Entwurmungen und der Einsatz von Antibiotika können die Darmflora stören und sollten nur im Notfall erfolgen.
  • Frühe Umweltreize: Welpen erkunden in den ersten Wochen ihre Umwelt mit dem Maul; so gelangen weitere Bakterien in den Darm. Eine abwechslungsreiche Umgebung – sowohl in Bezug auf Terrain als auch Futter – fördert eine vielfältige Darmflora.

Ernährung

  • Antibiotika & Medikamente: Medikamente wie Metronidazol oder Tylosin verändern die Darmflora und können zu Dysbiose führen . Nach einer Therapie sollte die Darmflora mit geeigneten Prä- und Probiotika unterstützt werden.
  • Muttermilch & Kolostrum: Die erste Milch liefert nicht nur Antikörper, sondern auch Milchsäurebakterien und Oligosaccharide, die als Präbiotika wirken.
  • Ergänzung der Mutter: Präbiotika wie Rübenschnitzel, Leinsamen, Inulin oder Fructooligosaccharide in der Trächtigkeit können das Mikrobiom der Hündin stärken und die Mikrobiomübertragung fördern.
  • Erste Futtermittel: Frisches, vielfältiges Futter (roh oder hoch­wertige Fertigfutter) mit ausreichend Ballaststoffen fördert das Mikrobiom . Einseitige, stark verarbeitete Nahrung vermindert die bakterielle Vielfalt.

Warum frühe Störungen lebenslange Folgen haben können

Der Welpendarm ist in den ersten Wochen besonders formbar. Erfüllt das Mikrobiom seine Aufgaben – Verdauung von Nährstoffen, Herstellung von Vitaminen und kurzen Fettsäuren, Training des Immunsystems – nicht, kann es zu chronischen Gesundheitsproblemen kommen:

Verhaltensentwicklung: Das sogenannte Darm‑Hirn‑Axis spielt auch bei Hunden eine Rolle; ein gestörtes Mikrobiom in der Welpenzeit könnte laut neuen Studien das Stressverhalten und die kognitive Entwicklung beeinflussen.

Immunsystem & Allergien: Eine unzureichende oder unausgewogene Erstbesiedlung kann das Immunsystem überfordern oder fehlleiten. Studien bei Menschen zeigen, dass Kaiserschnitt-Kinder ein erhöhtes Risiko für Allergien und Asthma haben ; ähnliche Zusammenhänge werden bei Hunden vermutet.

Verdauungsprobleme: Dysbiose im frühen Leben kann zu lebenslangen Verdauungsproblemen, Durchfällen und einer erhöhten Infektanfälligkeit führen.

Übergewicht und Stoffwechselerkrankungen: Das Mikrobiom beeinflusst die Energiegewinnung und das Körpergewicht. Früh gestörte Darmflora kann die Anfälligkeit für Adipositas und metabolische Erkrankungen erhöhen.


Was Hundehalter und Züchter tun können

  1. Gesunde Mutterhündin: Achte schon während der Trächtigkeit auf eine ausgewogene Ernährung mit hochwertigen Proteinen, ausreichenden Ballaststoffen und Präbiotika. Gesunde Hündinnen übertragen eine vielfältige Darmflora.
  2. Natürliche Geburt ermöglichen: Wenn möglich, sollte die Hündin vaginal gebären. Kaiserschnitte bleiben medizinischen Notfällen vorbehalten und die Welpen sollten anschließend schnell Kontakt zu ihrer Mutter erhalten.
  3. Kolostrum sicherstellen: Sorg dafür, dass die Welpen unmittelbar nach der Geburt Kolostrum trinken. Es liefert Antikörper und schützende Bakterien.
  4. Moderate Hygiene: Reinige Wurfkisten und Umgebungen, ohne sterile Bedingungen zu schaffen. Kontakt zu natürlichen Umwelten (z. B. Garten) fördert eine vielfältige Flora.
  5. Antibiotika sinnvoll einsetzen: Nur wenn medizinisch notwendig; danach gezielt mit Synbiotika (Kombination aus Prä‑ und Probiotika) unterstützen.
  6. Vielfältige Ernährung nach dem Absetzen: Biete Welpen langsam eine breite Palette an Futterquellen an – frisches Fleisch, Gemüse, ballaststoffreiche Zutaten – um die Vielfalt der Darmflora zu fördern.

Ausblick – Anidom’s neue Lösung für ein gesundes Mikrobiom

Anidom hat sich auf Tiergesundheit und Diagnostik spezialisiert. In Kürze erscheint ein neues Produkt, das Züchtern und Hundehaltern hilft, das Mikrobiom ihrer Vierbeiner besser zu verstehen und zu unterstützen. Ob es sich um einen innovativen Mikrobiom‑Test oder ein hochwertiges Synbiotikum handelt – das Ziel ist, das Gleichgewicht der Darmflora zu fördern und Dysbiose früh zu erkennen.


Fazit

Das Mikrobiom des Hundes entsteht nicht zufällig. Bereits die Geburt und die ersten Lebenswochen legen den Grundstein für ein lebenslanges Gleichgewicht im Darm. Eine natürliche Geburt, ausreichend Kontakt zur Mutter, hochwertiges Futter und ein verantwortungsvoller Umgang mit Medikamenten fördern eine vielfältige Darmflora. Je besser wir verstehen, wie das Mikrobiom entsteht und was es braucht, desto gezielter können wir unseren Hunden helfen – von Geburt an.

Lerne Deinen Hund besser kennen!

Weitere Themen